Burg Hengebach
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Heimbach mit Burg Hengebach, Rurtal, Dschungelpfad und Kraftwerk
Von: Ralf Becker
Inhaltsverzeichnis
Heimbach - ein Ort voller Überaschungen
Zunächst die gute Nachricht: Der Zugang zur Burg Hengebach ist mit Hunden erlaubt. Du kannst die Burg von außen - aber auch im Burghof und Bergfried - besichtigen. Die negative Nachricht: von Innen ist keine Besichtigung möglich, da die Burg die Kunstakadei beheimatet.
Sehenswürdigkeiten Heimbach - auch mit Hund:
- Burg Hengebach
- Dschungelpfad
- Staubecken
- Kraftwerk
- Prämierter Bahnhof
- Herrliche Wanderwege
- Abtei Mariawald
Komm mit uns nach Heimbach.
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Lage Burg Hengebach
Burg Hengebach thront über dem Ort Heimbach in einem schmalen Rurtal nur unweit des Rursees. Heimbach liegt in der Nordeifel und gehört zum Kreis Düren.
Du erreichst Heimbach von Norden aus Düren kommend über die Orte Kreuzau und Nideggen. Von Süden folgst du der B265 ab Schleiden und hältst dich der Beschilderung Richtung Heimbach nach links, die Bundesstraße verlassend. Ab Euskirchen bringen dich die B266 und B265 über den schnellsten Weg Richtung Heimbach.
Die Landstraße 249 führt dich direkt durch den Ort Heimbach. Im Ort selbst kannst du dein Auto auf einem Parkplatz an der Rur abstellen. Die Zufahrt über eine kleine Brücke ist etwas versteckt nach einer Kurve, wenn du von Süden kommst. Anschrift für dein Navi: Über Rur, Heimbach.
Ein weiterer Parkplatz zur Burg befindet sich an der Mariawalder Str. in Heimbach. Dieser liegt unmittelbar an der Burg Hengebach.
Burg Hengebach
Geschichte Burg Hengebach
Die Burg Hengebach ist eng mit dem Ort Heimbach verbunden und steht an einer schon zu Römerzeit prägnanten Stelle. Archäologen konnten belegen, dass die Römer hier bereits eine Wehranlage zur Regulierung der Rur gebaut hatten. Die Burg ist sicher eine der ältesten Burgen in der Eifel, obwohl sie wiederum eine der neuesten ist. Klingt paradox? Dann lies weiter – die Auflösung folgt:
Die ersten Erwähnungen über eine Burg in Heimbach stammen aus dem frühen 11. Jahrhundert – etwa um 1011 herum, also vor über 1.000 Jahren. Durch verschiedene Erbfolgen gelang die Burg an die Herren Hengebach. Dies bauten 1200 eine ovale Burg auf dem Felssporn mit Bergfried und verschiedenen Wirtschaftsgebäuden. Eine solche Burg und die in ihr lebenden Personen mussten unterhalten werden.
1289 in der Schlacht zu Worringen konnte der Eigentümer der Burg – jetzt Graf zu Jülich – erreichen, dass Kurköln auf seine Ansprüche auf die Burg verzichten musste.
Es folgten für die Burg und den Ort Heimbach, der zur Stadt erhoben wurde, bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts ruhige und wirtschaftlich gute Zeiten. Aber jedes gute Zeitalter wird dann doch jäh beendet... Die Pest und Fehden führten zu einem Niedergang und Zerstörungen an Burg und dem Ort Heimbach. Als 1678 die ersten französischen Truppen einfielen, drangen, diese mordend und raubend, durch den Ort und die Burg. Aber es war noch nicht genug. Als 1789 nach einem Brand über 150 Häuser und alle Holzbauten auf der Burg samt Kirche vernichtet wurden, folgten kurze Zeit später die französischen Revolutionstruppen und besiegelten das Ende der Burg.
Sie wurde als Steinbruch zum Bau anderer Häuser und Burgen genutzt. Als der Steinbruch einzustürzen drohte, wollte man die restlichen Anlagen sprengen und dem Erdboden gleich machen. Nur durch das Eingreifen der Bewohner von Heimbach konnte durch den Aufbau eines Vereins zur Rettung der Burg schlimmeres verhindert werden.
Schließlich ging 1935 der Besitz an den Kreis Schleiden (heute Kreis Düren).
Erst 1970 wurde die Burg rekonstruiert und wieder errichtet. Einzig der Bergfried und Grundmauern konnten aus den Jahrhunderten erhalten werden. Wie in den 70er-Jahren üblich verbaute man auch viel Beton und installierte einen Aufzug. So ist es zwar einer der ältesten Burgen in der Eifel, aber doch noch so jung.
Burg Hengebach heute
Wie bereits erwähnt, ist den Gebäuden der Burg heute eine Kunstakademie untergebracht. Im Jahr 2009 wurde die Burg für die Internationale Kunstakademie, Wohnungen und Gastronomie umgebaut. Heute verweilen bekannte Künstler in der Akademie und bieten Kurse und Seminare im Bereich der Malerei, Skulpturen und Moderne Kunst an. Im unteren Teil der Burg befinden sich Wohnungen.
Stärkung in Winterhoff´s Burgcafé und Bistro
Im mittleren Burgteil kannst du dich täglich zwischen 12.00 und 18.00 Uhr in Winterhoff´s Burgcafé stärken. Die Speisekarte bietet deftige Gerichte wie Schnitzel und Currywurst, aber auch hausgemachte Waffeln.
Da die Burg privat genutzt wird, ist keine Innenbesichtigung möglich.
Heimbach
Die Stadt Heimbach unterhalb der Burg schlängelt sich an der Rur entlang. Sie ist gemessen an der Bevölkerungszahl mit gut 1.000 Einwohnern die kleinste Stadt in Nordrhein-Westfalen. Seit 1974 darf sie sich staatlich anerkannter Luftkurort nennen. Heimbach liegt malerisch von Bergen umrahmt in der Nordeifel und ist Ausgangspunkt zahlreicher Wandermöglichkeiten.
Die Rurtalbahn, die in Düren startet und über Kreuzau und Nideggen führt, endet in Heimbach. Im renovierten Bahnhof Heimbach kannst du dir im Nationalparktor Eifel eine Ausstellung über „Geheimnisse im Buchenwald“ anschauen und dich über den Nationalpark Eifel informieren. Der Bahnhof Heimbach wurde 2011 zum Wanderbahnhof des Jahres ausgezeichnet. Vor hier starten Wanderwege in den Nationalpark sowie viele Radwanderwege für leichte Radtouren und schwere Passagen für Mountainbiker.
Im Ort selbst kannst du dich in einigen, gemütlichen Restaurants stärken. Teilweise sind die alten Fachwerkbauten restauriert und ausgezeichnet erhalten.
Dschungelpfad - auch mit Hund ein Abenteuer
Wenn du glaubst, die Eifel ist langweilig, dann komm nach Heimbach zum Dschungelpfad. Lianen und Tarzan suchst du hier zwar vergeblich, dafür erwartet dich aber ein toller Wanderpfad direkt am Staubecken Heimbach entlang. Du kannst den Dschungelpfad mit einer Umrundung des Staubeckens Heimbach verbinden. Der Rundweg bemisst sich auf etwa 5 km.
Du startest auf dem Parkplatz „Über Rur“. Dort nimmst du einen Asphaltweg rechts von Parkplatz auslaufend Richtung Staubecken. Der Weg führt dich zunächst an Wiesen und einem Abstecher zum Labyrinth Heimbach vorbei. Das Labyrinth ist jedoch nur aus Steinen auf dem Boden gesetzt. Bitte erwarte kein Heckenlabyrinth. Für Kinder kann das aber sehr spannend sein.
Der Dschungelpfad erwartet dich und deinen Hund
Weiter führt dich der Weg – mit fantastischen Ausblicken zur Burg Hengebach – in einer weiten Rechtskurve an der kleinen Staumauer vorbei zum Beginn des Dschungelpfads. Der Weg wird schmaler und führt dich direkt zur Wasserkante des Staubeckens. Jetzt geht es los, ab in den Dschungel. Aber keine Angst: du musst dich nicht von Baum zu Baum schwingen. Der Pfad wechselt sich mit Holzstegen, die dich direkt über das Wasser der Rur führen, mit steinigen und wurzeligen Matschwegen ab. Wenn du Spaß an spannenden Wegen hast: Der Dschungelpfad Heimbach ist für dich und deinen Hund ein Abenteuer. Von hier schaust du auf die Ausläufer des Kermeter auf der anderen Seite des Staubeckens, während du am steil aufsteigenden 373 m hohen Meuchelberg entlang wanderst.
Der Weg endet im Ortsteil Hasenfeld und führt dich am Campingplatz Kohl vorbei hinunter zur Brücke über die Rur. Jetzt öffnet sich der Blick auf das Kraftwerk Heimbach.
Kraftwerk Heimbach
Das Kraftwerk liegt an der Rur, bezieht aber sein Wasser für die Energiegewinnung von der Urft – etwa 100 Meter oberhalb des Kraftwerks. Im Jahr 1905 wurde die gesamte Anlage in Betrieb genommen. Erbaut wurde das Kraftwerk in einem Jugendstil Gebäude, welches heute noch unversehrt erhalten geblieben ist. Zur Einweihung erzeugten die Wassermassen, die sich in zwei Druckfallrohren zu Tal stürzen, eine Leistung von 12 Megawatt. Dies blieben 70 Jahre in Betrieb und wurden 1975 gegen leistungsstärkere und kleinere Turbinen getauscht. Bei voller Auslastung erzeugen die neuen Turbinen bis zu 16 Megawatt Strom. Zum Vergleich: das größte Windrad in Deutschland erreicht eine Leistung von 18 Megawatt – aber nur bei Wind.
Die Urft, die oberhalb des Kermeters aufgestaut wurde, ist unterhalb des Kermeters mit einem Stollen zu den Druckfallrohren verbunden. Über 2,5 km fließen bis zu 16 m3 Wasser/Sekunde durch den Stollen. Am Ausgang wird das Wasser in zwei Druckfallrohre geleitet. Hier schießt das Wasser der Urft 67 Meter tief in das Kraftwerk und treibt die Turbinen zur Stromgewinnung an. Das Wasser fließt aus dem Kraftwerk weiter in die Rur.
1945 – kurz vor Kriegsende – sprengten die letzten deutschen Truppen in Heimbach den Stollen und die Wassermassen ergossen sich ungehindert in die Rur. Der Wasserpegel stieg um bis zu einem Meter, konnte aber die Einnahme durch die Amerikaner nicht verhindern.
Besichtigung Kraftwerk Heimbach
Heute kannst du das Kraftwerk, welches immer noch in Betrieb ist, von innen besichtigen.
Einzelbesucher: ab 10 bis 40 Personen Dienstag, Donnerstag, Samstag, Sonntag 14:00 Uhr (nur von März – Oktober)
Die Mitnahme des Hundes ins Kraftwerk Heimbach ist nicht gestattet.
Weg führt dich weiter am Staubecken entlang
Nach einer Besichtigung – zumindest von außen – des Kraftwerks Heimbach folgst du nach links dem Seerandweg, der zu Füßen des Kermeters liegt. Die Straße schlängelt sich am Ufer des Sees entlang, wovon du eine tolle Aussicht auf die Holzstege des Dschungelpfads hast. Darüber erhebt sich auf 350 Meter Höhe der Meuchelberg. Genieße die Stille und die herrlichen Ausblicke auf den kleinen See und die Umgebung. Nach einiger Zeit tauchen die ersten Häuser auf, zum Teil Ferienvillen, wie an den Nummernschildern der Autos zu erkennen ist.
Die Straße führt dich mit Blick auf Burg Hengebach am See und Stauwehr entlang. Nach dem Wehr öffnet sich ein kleiner Park und nach kurzer Zeit erreichst du die Brücke, die dich zum Parkplatz zurückführt.
Und wenn du noch Kraft hast, dann schau dir doch die Abtei Mariawald an - nur ein paar Kilometer von Heimbach entfernt. Über das Kloster findest du hier weitere Informationen: Kloster Mariawald
Flocke und ich hoffen, dir hat Heimbach mit der Burg Hengebach, dem Dschungelpfad und dem Kraftwerk ebenso gut gefallen. Du solltest in Heimbach in jedem Fall einen Stopp bei deiner Nordeifel-Tour einplanen.
Autor / Bilder:
Ralf Becker
Hundebesitzer und Reisejournalist. Ralf Becker bereist mit seinem Hund die Destinationen in Deutschland. Für die User von hundeurlaub.de stellt er die Highlights der Regionen - von der Küste bis zu den Alpen - in Texten und Bildern vor. Dabei gibt er Tipps und erfreut oft auch mit unbekannten Details zur Ferienregion.
Bilder aus Heimbach / Burg Hengebach
