Wanderung Kösseine mit Hund
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Rundwanderung Kösseine mit Hund
Von: Ralf Becker - Reisejournalist
Inhaltsverzeichnis
Der schönste Berg im Fichtelgebirge – die Kösseine – mit 939 m Höhe wartet darauf, von dir mit deinem Hund erklommen zu werden. Begleite uns auf eine Wanderung zum Kösseineturm und Kösseinehaus – das höchste ständig bewohnte Haus im Fichtelgebirge – hinauf und zurück. Eine herrliche Rundtour mit traumhaften Weitblicken über das Fichtelgebirge. Hast du deine Wanderschuhe griffbereit, deinen Hund an deiner Seite? Dann folge uns jetzt:
Lage Kösseine im Fichtelgebirge
Das Fichtelgebirge ist ein deutsches Mittelgebirge im Norden Bayerns. Zwischen Hof, Bayreuth und Tirschenreuth findest du eine großartige Natur, herrliche Berge und wunderschöne Landschaften. Die Kösseine ist der dritthöchste Berg im Fichtelgebirge, nach dem Schneeberg mit 1.051 m Höhe und dem Ochsenkopf auf 1.024 m über Normal Null. Der Gipfel der Kösseine erreicht auf 939 m Höhe.
Die Kösseine befindet sich etwa 5 km westlich von Marktredwitz und ca. 45 km östlich von Bayreuth.
Um auf die Kösseine zu wandern gibt es verschiedene Startpunkte:
- Über das Felsenlabyrinth Luisenburg
- Wanderparkplatz Reichenbach
- Startpunkt Kleinwendern
- Wanderparkplatz Kössain/Schurbach
Wir sind vom Wanderparkplatz in Kössain/Schurbach gestartet. Der Parkplatz befindet sich am Ende der Kleinwenderner Str. Bei schönem Wetter – gerade am Wochenende – ist der Parkplatz schnell gefüllt. Wir waren gegen 10.00 Uhr dort und haben den letzten Parkplatz ergattert.
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Kurzinfo zur Wanderung auf die Kösseine
Hier die Wanderung in der Kurzinfo:
- Start: Wanderparkplatz an der Kleinwenderner Str. (Schurbach / Kössain)
- Länge der Wanderung: 10 km
- Dauer: etwa 2,5 Stunden zzgl. Pause
- Beschaffenheit der Wege: zu 90% Wald- und Schotterboden, 10% Asphalt
- Schwierigkeitsgrad: mittel (es sind einige steilere Anstiege und Abstiege, Wanderübung ist von Vorteil)
- Sehenswürdigkeiten: Pfalzbrunnen, Kösseinehaus, Kösseineturm, Püttnerfelsen
- Einkehrmöglichkeiten: Kösseinehaus
- Kinderwagen: nicht möglich - Wege zu steil/steinig
Jetzt geht's los. Rauf auf die Kösseine.
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Rundwanderung Kösseine - auch mit Hund
Die Wanderung beginnt am Parkplatz in Kössain. Morgens um 10.00 Uhr war der Parkplatz schon gut gefüllt. Unsere Hunde Flocke und Ayka genießen den Schnee und die Kälte: -13 Grad, aber herrlicher Sonnenschein bei Tourbeginn. Vom Parkplatz wenden wir uns nach links und gehen nur ein paar Meter weiter in einen schmalen Pfad zum Anstieg auf die Kösseine. Der Wegweiser sagt uns, wir sollen der weiß-roten Markierung folgen. Bis zum Gipfel sind es rund 1,8 km.
Es ist herrlich, über den frischen Schnee zu laufen. Die Sonne strahlt und es ist ein wunderbarer Wintertag.
Der Weg als schmaler Bergpfad windet sich durch den Wald. Es geht auch stetig bergauf. Immerhin müssen wir von ca. 600 Höhenmeter auf 939 Meter hinauf.
Pfalzbrunnen
Nach etwa 45 Minuten stoßen wir auf den Pfalzbrunnen. Dieser erinnert an die Grenze zwischen den Bezirken Oberpfalz und Oberfranken. Im Jahr 1907 wurde der jetzige Brunnen, der mit einem Granitfelsen eingefasst ist, von der Fichtelgebirgsverein-Ortsgrupe Waldershof für 160 Mark errichtet.
Aber schon in früheren Aufzeichnungen ist an dieser Stelle eine Quelle beschrieben. Es findet sich in Karten des Topografischen Atlas vom Königreich Bayern aus dem Jahr 1826 ein eindeutiger Eintrag zum Pfalzbrunnen.
In der Nähe des Brunnens liegen zwei alte Grenzsteine mit den Markierungen: ein Hirsch und ein Schild mit einer Krone und den Buchstaben C.C. - ein Hinweis auf die damaligen Eigentümer des Waldes um die Kösseine: die Grafen von Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen. Diese verkauften das Waldgebiet 1935 an die sächsische Tüllfabrik Flöha AG und den Firmenchef Siems. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Teil der Flöha AG in die Forst Ebnath AG eingebracht. Der Teil der Familie Siems wurde an den bayerischen Staat verkauft.
Aufgrund der Kälte war der Brunnen eingefroren. So machten wir uns weiter den Weg hinauf zur Kösseine.
Der Pfad führt weiter bergauf
Nach einigen Höhenmetern querten wir die Forststraße, die Verbindung zum Kösseinegipfel, die aber für den Durchgangsverkehr gesperrt ist. Auf dem breiten Forstweg kamen uns Rodler entgegen. Was für eine schöne Belohnung: Erst den Schlitten oder Rodel auf den Gipfel rauf tragen und dann die lange Straße serpentinenartig hinunter zu rodeln: genial. Aber wir mussten weiter dem Pfad mit der weiß-roten Markierung folgen. Hohe Tannen und Fichten, alte Laubbäume säumen den Weg und alles wirkt durch den Schnee wie verzaubert.
Jetzt sind wir bald da - nicht mehr weit bis zm Gipfel
Kurz vor dem Gipfel erreichen wir die Berghütte des Fichtelgebirgsverein und gegenübersteht das Gipfelkreuz der Kösseine. Es befindet sich jedoch nicht auf dem Gipfel. Bis dahin sind es noch einige Höhenmeter. Das Kreuz wurde anlässlich des zehnjährigen Bestehens im Jahre 2015 der Bayerischen Staatsforsten vom Forstbetrieb Fichtelberg gestiftet. Es wurde aus Lärchenholz und Glas gefertigt. Der Künstler Erwin Otte vereint in diesem Kreuz ein Symbol für die Weite, die Unbegrenztheit des Glaubens, die Kraft der Liebe und die Bedeutung der intakten Natur als Grundlage allen Lebens.
Der Kösseine-Gipfel mit Kösseinehaus
Nach etwa 1,5 Stunden Aufstieg haben wir den Gipfel der Kösseine erreicht. Das Kösseinehaus und der Kösseineturm mit einer großartigen Aussicht entschädigen für die Mühen. Zunächst schauen wir uns um und genießen die weiten Blicke in das Fichtelgebirge, den Bayerischen Wald, die Rhön bis zum Thüringer Wald und das Erzgebirge.
Kösseineturm
Der Turm ist 6,43 m hoch und ist auf einen Granitfelsen aufgebaut. Die Spizte des Turms, der höchste Punkt auf der Kösseine, ist 945 m hoch. Schon 1833 befand sich hier eine hölzener Stiege, die im Laufe der Jahre weiter ausgebaut wurde. 1839 konnten die Besucher den Ausblick auf einer hölzernen Pyramide genießen. Das Holzkontstrukt wurde jeodch immer baufälliger. Der FGV entschied sich 1923 für einen Neubau aus Granitquadern. Nach einem halben Jahr Bauzeit wurde der Turm im Oktober 1924 eingeweiht. 2012 wurde der Turm von Grund auf saniert. Und so steht er noch bis heute und markiert den höchsten Punkt auf der Kösseine.
Kösseinehaus
Das höchste ständig bewohnte Gebäude im Fichtelgebirge, das Kösseinehaus, strahlt eine gewisse Erhabenheit und Ruhe aus. Auf dem Felsen aufgesetzt, werden neben Speisen und Getränke auch Übernachtungen angeboten. Es empfiehlt sich aber, vorab zu reservieren, da besonders am Wochenende, die Zimmer oft belegt sind.
Eigentümer des Kösseinehaus ist der Fichtelgebirgsverein, der den laufenden Betrieb verpachtet. Im Haus befinden sich ca. 120 Sitzplätze in verschiedenen Räumen. Im Sommer haben im Biergarten noch einmal 55 Personen Platz.
Etwas zur Geschichte des Kösseinehauses:
Schon 1805 gab es an dieser Stelle bereits einen Unterstand. Das preußische Königspaar Friedrich Wilhelm III. und seine Frau Königin Luise bereisten im Sommer 1805 das Fichtelgebirge für drei Wochen und ritten auch zu einem Aufstieg zur Kosseine hinauf. Sie waren von dem Ausritt begeistert, so wie ihnen die gesamte Umgebung außerordentlich gut gefallen hat. Heute erinnern noch die Luisenburg Festspiele und das Luisenburg Felsenlabyrinth an Königin Luise. 1833 bis 1851 wurde der Unterstand um Sitzgelegenheiten und einem neuen Dach erweitert, bevor es 1882 eine Hütte aus Stein gab, in der 80 Personen Platz hatten und auch schon mit Getränken und Speisen verköstigt wurden.
1903 entstand der weitere Ausbau und 1912 wurde der heutige Anbau geschaffen. Es wurden eine Außenterrasse angebaut und nach einem Brand 1977, der Übernachtungstrakt neu geschaffen. Von 1998 bis 2000 unterzog man das Kösseinehaus einer kompletten Renovierung. Dabei wurden auch die - im Fichtelgebirge - einmaligen Schindel aus Lärchenholz an der Aussenfassade angebracht. So steht das Kösseinehaus noch heute für eine über Hundertjährige Tradition aus Gästebewirtung und Unterschlupf für Wanderer.
Restauration im Kösseinehaus
Nach dem Aufstieg und der Erkundung des Gipfels, überkam uns der Hunger und wir fanden zwei schöne Plätze im Marktredwitzer Zimmer mit herrlichen Blicken über die verschneite Landschaft. Der servierte Kaiserschmarrn war sehr lecker. Es herrschte eine typische Hütten-Atmosphäre aus Heiterkeit und lauten Gesprächen.
Öffnungszeiten Kösseinehaus
01. Mai - 31. August:
Montag geschlossen
Dienstag
10.00 bis 18.00 Uhr (warme Küche bis 17.00 Uhr)
Mittwoch bis Samstag
10.00 bis 22.00 Uhr (warme Küche bis 20.30 Uhr)
Sonn- und Feiertage
09.00 bis 18.00 Uhr (warme Küche bis 17.00 Uhr)
01. September bis 30. April
Montag und Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Samstag
10.00 bis 22.00 Uhr (warme Küche bis 20.30 Uhr)
Sonn- und Feiertage
09.00 bis 18.00 Uhr (warme Küche bis 17.00 Uhr)
ACHTUNG! Im November kann das Kösseinehaus wegen Urlaub geschlossen sein. Weitere Infos hier: Kösseinehaus
Auf der Speisekarte finden sich herzhafte Speisen wie Brotzeiten, Pfannen- und Bratengerichte und leckere Desserts.
Nun beginnt der Abstieg
Frisch gestärkt machen wir uns auf den Abstieg. Zunächst folgen wir ein Stück des Hinweges mit der weiß-roten Kennung. An einer Weggabelung verlassen wir aber den Hinweg und folgen nun der weiß-blau-weißen Beschilderung Richtung Kleinwendern. Der schmale Weg führt uns durch den frisch verschneiten Wald. Es geht gut bergab. Uns und unseren Hunden macht es richtig Spaß.
Nach etwa 200 Höhenmetern tiefer, auf 728 m Höhe treffen wir auf die imposanten Püttnerfelsen. Diese Granitfelsen sehen aus, als ob Riesen hier mit Legosteinen gespielt haben. Die übereinander liegenden Felsbrocken sind aber rein durch Auswaschungen in Millionen von Jahren entstanden. Der Name Püttnerfelsen soll von einem Gesellen stammen, der hier bei den Felsen ermordet wurde.
Es wird einem ganz schaurig, während wir um die Felsen herumgehen und diese auf dem immer weiter bergab führenden Weg hinter uns lassen. Nun wird der Pfad steiler und bedingt durch den Schnee, müssen wir genau auf unsere Schritte achten.
Nach weiteren 80 Höhenmetern - etwa auf 650 m Höhe - stoßen wir noch vor Kleinwendern auf einen Hauptweg, der auch als Fahrradweg genutzt wird. Diesem folgen wir, die Beschilderung weißer Kreis mit gelben Rand gibt uns die neue Richtung vor. Es wird schon langsam dunkler und die Sonne verschwindet hinter den Bäumen. Es wird kalt. Wir marschieren eine ganze Weile auf dem eher flach verlaufenden Hauptweg, bis ein Schild uns nach links zum Parkplatz führt. Kurz vor dem selbigen, kommen wir an einem Steinbruch vorbei, in dem heute noch Granit gewonnen wird.
Müde, aber glücklich über den herrlichen Tag rund um die Kösseine im Fichtelgebirge, kommen wir zu unserem Parkplatz zurück.
Fazit zur Wanderung Kösseine
Mir hat diese Wanderung außerordentlich gut gefallen. Der frische Schnee sowie die herrlichen Sonnenstrahlen haben ihr übriges zur guten Laune beigetragen. Die Landschaft ist abwechslungsreich, der Kaiserschmarrn sehr lecker und eine riesen Portion.
Mein Fazit: Eine sehr schöne Wanderung für die ganze Familie, jedoch nicht mit Kinderwagen geeignet.
Ich komme sicher wieder.
Autor / Bilder:
Ralf Becker: Hundebesitzer, Reisejournalist, Inhaber von hundeurlaub.de. Ralf Becker bereist mit seinen Hunden - den Labradoren: Ayka und Flocke - die Destinationen in Deutschland. Für die User von hundeurlaub.de stellt er die Highlights der Regionen - von der Küste bis zu den Alpen - in Texten und Bildern vor. Dabei gibt er Tipps und erfreut oft auch mit unbekannten Details zur Ferienregion.